Die Aloe Vera Pflanze wurde bereits von den alten Griechen als Arzneipflanze geschätzt. Heute wird sie in der Kosmetikindustrie, aber auch zur Herstellung von Speisen, Getränken und Nahrungsergänzungsmitteln genutzt. Sie enthält den Wirkstoff Aloin, der zur Behandlung von Verstopfungen genutzt werden kann. Der Wirkstoff kommt in den Blättern der Pflanze vor und ist leicht giftig. Du musst jedoch auf selbst zubereitetes Aloe Vera Gel nicht verzichten. Bei der Herstellung des Gels musst du entsprechend sorgfältig vorgehen, um den Pflanzensaft zu entfernen.
Du erfährst in diesem Beitrag
Was ist Aloin?
Aloin ist einer der Hauptwirkstoffe der Aloe Vera Pflanze und hat eine kristalline Struktur. Der Aloe Vera Inhaltsstoff schmeckt bitter und riecht schwach nach Aloe. In der Medizin wird der Wirkstoff zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfungen verwendet. Da es zu schädlichen Nebenwirkungen kommen kann, sollten Abführmittel, in denen Aloin enthalten ist, nur über kurze Zeit angewendet werden. Bei einer Überdosierung und einer längerfristigen Anwendung kann es zu Vergiftungserscheinungen und schmerzhaften Durchfällen kommen. Auch von Schädigungen der Nieren und von Krämpfen der Gebärmutter wurde berichtet.1
Achtung: Bist du schwanger oder stillst du, solltest du bei der Herstellung von Aloe Vera Gel besonders vorsichtig vorgehen und Berührungen mit dem Wirkstoff vermeiden.
Vorkommen von Aloin
Der Pflanzenwirkstoff kommt in etwa 20 Arten der Aloe Vera Pflanze vor. Er ist im Pflanzensaft, aber auch in der Latexschicht, die sich unter der Rinde der Blätter befindet, enthalten. Neben der Aloe Vera Pflanze, kommt der Inhaltsstoff auch in der Rinde des amerikanischen Faulbaums vor. Der Gehalt unterscheidet sich, abhängig von der Art der Pflanze, der Herkunft und der Saison. So kann Aloin zu fünf bis 40 Prozent in der Pflanze enthalten sein. In der Pflanze ist der Wirkstoff in der Form B enthalten. Die Form A entsteht, wenn der Wirkstoff in der Form B synthetisch umgewandelt wird.
Geschichte von Aloin
Aloin wurde erstmals 1851 aus der Barbados-Aloe als Naturstoff gewonnen und von E. Leger im Jahr 1897 als Anthrachinon-Derivat erkannt. Mühlemann gelang 1952 die genaue Aufklärung der Struktur. Der Inhaltsstoff wurde früher als Isobarbaloin bezeichnet. Vötig konnte die Struktur des 7-Hydroxyaloin 1982 zuordnen, das in den beiden Formen der westindischen Aloe, aber nicht in der Kap-Aloe enthalten ist.
Was du bei der Herstellung von Aloe Vera Gel beachten solltest
Aus deiner Aloe Vera Pflanze kannst du selbst Aloe Vera Gel herstellen, wenn die Pflanze groß genug ist. Sie sollte mindestens zwölf Blätter haben. Mit einem scharfen Messer schneidest du von der Pflanze ein ganzes Blatt ab und legst es auf ein mit Küchenkrepp belegtes Holzbrett. Vom breiten Ende des Blattes schneidest du das Aloe Vera Blatt ein. Das Blatt stellst du senkrecht mit der Schnittfläche nach unten in ein Glas. Du solltest mindestens 10 Minuten warten, damit der Saft mit dem Aloin herauslaufen kann. Die Schnittfläche solltest du entfernen. Vom Blatt entfernst du großzügig die Rinde mit den Stacheln und mit der darunter liegenden Latexschicht. Das so entstandene Gel kannst du verwenden. Im Kühlschrank hält es sich etwa sieben Tage. Möchtest du es noch länger aufbewahren, kannst du es in einer Eiswürfelform einfrieren.
Achtung: Um nicht mit dem Pflanzenwirkstoff in Berührung zu kommen, solltest du sorgfältig arbeiten und von der Rinde eher zu viel als zu wenig wegwerfen. Um sicher zu gehen, könntest bei der Herstellung des Gels Gummihandschuhe tragen.
Quellen:
1 Pharmazeutische Zeitung online: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-04-2004/pharm1-04-2004/ (abgerufen am 23.01.2019)
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart: http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=2468&Pdf=No&lang=DE (abgerufen am 23.01.2019)Die Chemie-Schule: https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Aloin (abgerufen am 23.01.2019)